Kameradschaft mal anders
Die Pandemie hatte im Altenpflegeheim St. Franziskus in Weißenfels mächtig zugeschlagen: Insgesamt 30 Bewohnende und 12 Mitarbeitende hatte es erwischt. Zwischen Weihnachten und Neujahr des vergangenen Jahres wurde die Einrichtung deshalb kurzfristig unter Quarantäne gestellt. Es galt Besuchsverbot und die zwei infizierten Wohnbereiche wurden hermetisch abgeriegelt. So gelang es, die Pandemie einzugrenzen. Doch fehlte es schlicht an Personal. "Wir stellten beim Gesundheitsamt einen Antrag zum Einsatz der Bundeswehr bei uns im Haus", sagt Ute Art-Teige, Einrichtungsleiterin im St. Franziskus. Nach kurzen, unbürokratischen Gesprächen konnten sich die übrigen Mitarbeitenden über die Unterstützung von 12 Kameradinnen und Kameraden freuen. Diese wurden dem Haus aus Havelberg zugeteilt und ihr Einsatz beschränkte sich auf die nicht infizierten Bereiche, die Küche und den Bereich der Haustechnik.
Für die Einrichtung kam die Rettung durch die Bundeswehr gerade rechtzeitig: "Schon nach kurzer Zeit merkten wir eine deutliche Entspannung im Haus. Das Pflegepersonal konnte sich auf die Pflege konzentrieren und Aufgaben der Betreuung an die Kameraden abgeben. Bewohnende freuten sich über sehr intensive Gespräche, Spaziergänge und Fürsorge." Auch im Bereich der Instandsetzung und Renovierung packte die Verstärkung mit an: "Es wurden die Zimmer renoviert und konnten nach der Öffnung wieder neu belegt werden."
Für Ute Art-Teige eine durchweg positive Erfahrung: "Wir alle sind sehr dankbar für die Hilfe und dass sehr angenehme Zusammenarbeiten. Wir konnten in dieser Zeit sehr viel Energie und Kraft schöpfen." Heute verlassen die Kameradinnen und Kameraden das Haus in Weißenfels wieder. "Leider", resumiert Art-Teige.